Alf Decker wird Norddeutscher Meister über 100 m Hürden

Die letzten Norddeutschen Meisterschaften liegen für Alf Decker schon vier Jahre zurück: 2021 wurde er Meister im Dreisprung in der Altersklasse M50. Für dieses Jahr hatte er sich einen Start bei den Deutschen Meisterschaften als Ziel gesetzt. Die Qualifikation dafür im Dreisprung hatte er im Mai geschafft, die für den 100 m Hürdenlauf leider nicht. Da seine Leistungen für einen Start in beiden Disziplinen bei den Norddeutschen Meisterschaften ausreichten, plante Alf spontan einen Start ein. Diese Meisterschaften werden als kleine Deutsche Meisterschaft bezeichnet, nehmen doch Sportler der sieben Nordbundesländer daran teil. Alf startete in den Disziplinen Dreisprung und 100m Hürdenlauf. Sein Wunsch war, zu seinen vier in den Vorjahren erreichten Titeln (dreimal Dreisprung und einmal 100 m Hürden) noch einen hinzuzufügen und die Quali für die Deutschen Meisterschaften im Hürdensprint zu erreichen. Dafür wurde in den letzten Wochen zusammen mit Trainer Claus Heemsoth insbesondere am Start und an der Hürdentechnik gefeilt.

Das Stadion Lichterfelde bei Berlin, dem Austragungsort der NDM, ist ein Schmuckstück. Es wurde für die Leichtathletik-WM 2009 in Berlin renoviert und diente den Sportlern als Trainingsstätte. Das Wetter in Berlin war heiß und drückend, aber einigermaßen windstill. Alf’s erster Wettkampf war der Start über die Hürden am Morgen. Wie mit Claus abgestimmt, lief Alf mit acht Schritten zur ersten Hürde und überquerte diese mit seinem schwächeren Bein. Bereits bei der zweiten Hürde, jetzt mit seinem starken Bein, war er im gleichmäßigen Rhythmus. Leider merkte er einen Trainingsrückstand und quälte sich über die Hürden 8 bis 10, technisch war es auch nicht mehr so sauber wie am Anfang des Laufes. Er gewann, wurde Norddeutscher Meister, verbesserte seine Saisonbestleistung auf 19,72 Sekunden, verfehlte aber die Quali für die Deutschen Meisterschaften um 0,2 Sekunden. Nach einer Pause begann in der Mittagshitze der Dreisprung. Hier wünschte er sich eine Verbesserung seiner Saisonbestleistung, war aber wegen des zu Gunsten der Hürden reduzierten Sprungtrainings nicht allzu optimistisch. Trotzdem gelangen technisch runde Sprünge, insbesondere der „Step“ gelang besser als Anfang Mai. Die ersten beiden Sprünge waren weit, aber leider ungültig. Nach einem Sicherheitssprung im dritten Durchgang gelang ihm im fünften Versuch 9,56 m. Dies bedeutete die gewünschte Verbesserung der Saisonbestleistung und Platz 2 hinter seinem Freund Marc Gogol aus Bremen. Mit einem Titel, einem Vizetitel und zwei Saisonbestleistungen trat Alf zufrieden die Heimreise ins Ammerland an.